Die Schilddrüse und die Nebennieren sind zwei wichtige endokrine Organe im Körper, die eng miteinander interagieren. Die Schilddrüse produziert Hormone, die den Stoffwechsel, das Wachstum und die Entwicklung des Körpers regulieren. Die Nebennieren produzieren Hormone, die den Körper auf Stresssituationen vorbereiten und die körperliche Leistungsfähigkeit steigern. Es gibt komplexe Wechselwirkungen zwischen diesen beiden Organen, die Auswirkungen auf verschiedene Aspekte der Gesundheit haben können.
Weil sich die Hormone der Schilddrüse und der Nebennieren gegenseitig beeinflussen, kann eine Schilddrüsenunterfunktion Ursache aber auch Folge einer Nebennierenerschöpfung sein.
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist die Energiegewinnung aus Kohlenhydraten und Fetten beeinträchtigt. Zum Ausgleich des Energiemangels schütten die Nebennieren daher verstärkt Cortisol aus, was die Leber zur Freisetzung von Glukose aus ihren Speichern aktiviert. Auf Dauer führt dies zu einer Erschöpfung der Nebennieren.
Dieser Zusammenhang geht aber auch in die umgekehrte Richtung.
Bei Cortisolmangel werden vermehrt Schilddrüsenhormone verbraucht. Bei zu hohen Cortisolspiegeln wird statt dem stoffwechselaktiven T3 vermehrt unwirksames reverses T3 gebildet.
Beide Fälle können eine Schilddrüsenunterfunktion begünstigen.